Auszeichnung des ersten Klimaretter-Jahrgangs
Kitas für vorbildliche Bildungsarbeit als „KITA21“ ausgezeichnet
Sieben Kindertagesstätten nehmen heute in der Landdrostei in Pinneberg die Auszeichnung als „KITA21 2013“ entgegen. Mit dabei sind Einrichtungen aus Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Elmshorn, Glückstadt, Horst, Holm und Hetlingen. Sie alle haben erfolgreich am Modellprojekt „KITA21 - Die Klimaretter“ teilgenommen, das im vergangenen Jahr vom azv Südholstein in Kooperation mit dem Kreis Pinneberg initiiert wurde. Über 50 geladene Gäste sind dabei, wenn Oliver Stolz, Landrat des Kreises Pinneberg, und Lutz Altenwerth, Vorstand des azv, in feierlichem Rahmen die Urkunden und Plaketten überreichen. Extra aus Kiel angereist: Dr. Ingrid Nestle, Staatssekretärin des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein. Sie vertritt Minister Dr. Robert Habeck, der die Schirmherrschaft für das auf drei Jahre angelegte Modellprojekt übernommen hat.
„Mit ihrer Arbeit zeigen die Kitas, dass schon Kindergartenkinder ein Bewusstsein für nachhaltiges Handeln entwickeln. Die kleinen Klimaretter sind echte Vorbilder in Sachen Klima- und Ressourcenschutz!“, so Nestle. Dass die Kitas die begehrte „KITA21“-Plakette erhalten, ist keineswegs selbstverständlich. Anhand der eingereichten Projektdokumentationen hat eine hochkarätig besetzte Jury Ende Juni über die Vergabe der Auszeichnung entschieden. Bis auf zwei Einrichtungen haben alle Kitas die Jury überzeugt. „Wir waren beeindruckt von der Vielfalt an Methoden, mit denen der Entdeckergeist der Kinder gefördert wurde“, so Ralf Thielebein, Jury-Mitglied und Geschäftsführer der S.O.F. Save Our Future – Umweltstiftung, die für die Umsetzung des Modellprojekts zuständig ist. „Die beiden Kitas, die noch nicht ausgezeichnet wurden, haben im nächsten Jahr auf jeden Fall Gelegenheit, sich erneut zu bewerben.“
Jasson Jakovides, Mitglied des Deutschen Nationalkomitees der UN-Weltdekade „Bildung für nachhaltige Entwicklung“ und ebenfalls Jury-Mitglied, hebt die Besonderheit des Modellprojektes hervor: „Dass sich ein Kreis und ein kommunales Unternehmen zusammentun, um Bildung für nachhaltige Entwicklung im Sinne des Klimaschutzes zu fördern, ist bundesweit einmalig. Die Kooperation mit der S.O.F. und die Begleitung des Projektes durch die Leuphana Universität Lüneburg garantieren zudem ein hohes Niveau in der Umsetzung.“ Das habe Vorbildcharakter für andere Regionen, so Jakovides, der eine besondere Überraschung bereithält: „Ich darf schon verraten, dass die Deutsche UNESCO-Kommission die Klimaretter in Kürze als Projekt der UN-Dekade auszeichnen wird!“
„KITA21 - Die Klimaretter“ bringt die Themen Klimaschutz und Energie in die Kitas, fördert Partnerschaften zwischen Kitas und regionalen Bildungsakteuren und stärkt mit kostenfreien Fortbildungen und Vernetzungsangeboten das Engagement für Bildung für eine nachhaltige Entwicklung in der Region. Bislang haben Erzieherinnen und Erzieher aus 20 Kitas im Einzugsgebiet des azv Südholstein an den Klimaretter-Fortbildungen teilgenommen. Für die regionalen Akteure gab es ebenfalls spezielle Fortbildungsangebote. Dass der Ansatz, Kitas und Akteure der regionalen Bildungslandschaft zusammenzubringen richtig ist, davon ist Landrat Oliver Stolz überzeugt: „Wir wollen mit dem Modellprojekt zu einer stärkeren Vernetzung innerhalb der regionalen Bildungslandschaft beitragen. Ich freue mich sehr zu sehen, welch spannende Bildungspartnerschaften schon entstanden sind!“ Künftig wollen die Initiatoren die Zusammenarbeit zwischen Kitas und regionalen Akteuren noch stärker in den Fokus rücken.
Die ersten Termine für den zweiten Durchgang des Modellprojekts sind bereits ausgebucht. „Das Interesse ist groß. Das freut uns, auch wenn nicht alle Kitas, die an den Fortbildungen teilnehmen, die Anregungen sofort in einem eigenen Projekt umsetzen. Wichtig ist, dass wir Impulse für die Verankerung von Bildung für eine nachhaltige Entwicklung und Klimaschutz im Kita-Alltag setzen können“, sagt Ute Hagmaier, Referentin für Umwelt und Bildung beim azv. Dass der Kreativität dabei keine Grenzen gesetzt sind, beweist die Vielfalt der Praxisprojekte. Die Kitas haben sich den großen Zukunftsthemen Klimawandel und Erneuerbare Energien auf ganz verschiedene Weise genähert: Im Mittelpunkt der Projekte standen beispielsweise Fragen zu Ernährung, Mobilität, Recycling oder Artenvielfalt.
Die Kinder der DRK-Kita Holm haben beispielsweise drei Monate lang „zu-Fuß-Kilometer“ gesammelt und so fast 6.000 Kilometer zurückgelegt. Dabei haben sie rund 1.100 Kilo des klimaschädlichen CO2 eingespart, verglichen mit der gleichen Strecke, wenn die Kinder sie mit dem Bus oder im Auto mit den Eltern zurückgelegt hätten. „Die Kinder waren mit Begeisterung dabei“, so Ute Stegemann, Leiterin der Kita. Was es mit dem CO2 und dem Treibhauseffekt auf sich habe und wie das alles mit dem eigenen Verhalten zusammenhänge, hätten die Kinder schnell begriffen. Zwei Auszubildende des azv haben die Kita besucht und den Kindern anschaulich erklärt, wie die Erderwärmung funktioniert. „Den Besuch der Azubis fanden die Kinder besonders spannend. Das ist einfach interessanter, als sich schon wieder von den Erwachsenen die Welt erklären zu lassen.“ Durch die Klimaretter-Fortbildungen hätte ihre Einrichtung wichtige Anregungen und Informationen bekommen, so Stegemann: „Die Kolleginnen sind zu Recht stolz auf die Auszeichnung und wollen auf jeden Fall weiter machen!“
Weitere Infos zu „KITA21 – Die Klimaretter“ finden Sie auf <link http: www.kita21-dieklimaretter.sh _blank external-link-new-window external link in new>www.kita21-dieklimaretter.sh
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Sieben Kitas aus Elmshorn, Glückstadt, Kaltenkirchen, Henstedt-Ulzburg, Horst, Holm und Hetlingen wurden als "KITA21" ausgezeichnet. ©AZV Südholstein
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Der Kinderchor der Kita Holm gestaltete den musikalischen Rahmen der Veranstaltung mit. Zur Belohnung gab es ein Spiel für alle Kita-Kinder. ©AZV Südholstein
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Projektpartner und Gäste stellen in einer kurzen Fragerunde die regionale Bedeutung des Projekts und die Leistung der Kitas für eine zukunftsfähige Entwicklung dar. ©AZV Südholstein
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Dr. Ingrid Nestle, Staatssekretärin im Ministerium für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume Schleswig-Holstein: Sie vertrat den Minister und Schirmherren des Modellprojektes. ©AZV Südholstein
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