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Barmstedt: Marktstraße ab Mittwoch voll gesperrt
Kanalerneuerung und Straßenausbau bis Ende November


(Hetlingen, 22. Februar 2016).

Die Marktstraße in Barmstedt ist ab Mittwoch zwischen der Verbindungsstraße am Sky-Verbrauchermarkt und dem Roissy-en-Brie-Platz voll gesperrt. Der Grund dafür ist die Erneuerung der Schmutzwasser- und Regenwasserkanäle einschließlich der Hausanschlussleitungen auf rund 450 Metern Länge. Im Anschluss werden die Straße und die Gehwege erneuert. Auftraggeber für die Baumaßnahme sind die Stadt Barmstedt und der azv Südholstein, der für die Abwasserentsorgung zuständig ist.

Die Baumaßnahme in der Marktstraße ist Teil eines groß angelegten Sanierungsprojektes: Bis zum Jahr 2026 werden nach und nach weite Strecken des Barmstedter Kanalnetzes saniert oder komplett erneuert. Die Arbeiten beginnen im Bereich des Verbrauchermarktes und werden in Etappen in Richtung des Roissy-en-Brie-Platzes fortgesetzt. Für den Durchgangsverkehr wird eine Umleitung über die Königstraße ausgeschildert. Für Anwohner ist die Zufahrt zu den Grundstücken mit dem Pkw die meiste Zeit über möglich: Der Straßenbelag wird zwar auf der gesamten Länge der Straße abgetragen, die Kanalerneuerung erfolgt jedoch Schritt für Schritt in Abschnitten von jeweils 20 bis 30 Metern. Zu Fuß sind alle Grundstücke jederzeit erreichbar. „Wir wollen die Belastung für die Anwohner so gering wie möglich halten. Trotzdem ergeben sich aufgrund des Umfangs der Baumaßnahme Verkehrsbehinderungen. Zeitweise kann es auch zu Baulärm kommen“, informiert Jan Rogge, Projektleiter beim azv Südholstein. Die Arbeiten beginnen täglich um 7 Uhr, Arbeitsende ist in der Regel um 16:30 Uhr, freitags um 15:15 Uhr. An Wochenenden wird nicht gebaut. Die Baumaßnahme dauert voraussichtlich bis Ende November.

Der bisherige Regenwasserkanal ist defekt und reicht zudem bei starken Niederschlägen nicht für die anfallenden Wassermengen aus. Nun werden in einer Tiefe von bis zu 1,50 Metern neue Kunststoffrohre mit einem größeren Durchmesser eingesetzt. Im Kreuzungsbereich Wiesengrund wird zusätzlich auf 40 Metern Länge ein 1,50 Meter breiter unterirdischer Stauraumkanal aus Beton gebaut, in dem Regenwasser zwischengespeichert werden kann. An dieser Stelle staut sich bislang oftmals Wasser aus dem Regenwasserkanal bis auf die Straße zurück. Die Erneuerung des Regenwasserkanals erfolgt in offener Bauweise, das bedeutet, dass auf der gesamten Länge des zu erneuernden Kanals Baugruben ausgehoben werden.

Der Schmutzwasserkanal muss aufgrund von Undichtigkeiten erneuert werden. Dies geschieht durch den Einzug eines Kunststoffrohres in circa 2,80 Metern Tiefe. Gearbeitet wird im sogenannten Omega-Liner-Verfahren: Dabei wird ein zusammengedrückter Schlauch aus Kunststoff, dessen Form im Querschnitt dem griechischen Buchstaben Omega ähnelt, von einer Baugrube aus in das bereits vorhandene Rohr eingezogen. Durch Bedampfung wird er in die vorgesehene, runde Form gebracht. Das dadurch entstehende Kunststoffrohr liegt dicht an den Innenwänden der alten Leitung an und ist standfest. Der Vorteil an diesem Verfahren: Die Erd- und Bodenaushubarbeiten sind weit weniger aufwändig als in offener Bauweise.

Sowohl für die Schmutzwasser- als auch für die Regenwasserkanäle werden alle Hausanschlüsse bis zu den Grundstückgrenzen erneuert. Dafür müssen vor den Häusern jeweils kleinere Baugruben ausgehoben werden.

Die Anwohner haben vor Baubeginn ein Anschreiben mit den wichtigsten Informationen und den Kontaktdaten der zuständigen Ansprechpartner bei den Auftraggebern und den ausführenden Firmen erhalten.

Die Investitionskosten für den Kanalbau betragen rund 720.000 Euro. Der Straßenbau schlägt mit circa 380.000 Euro zu Buche, diese Summe wird zwischen der Stadt Barmstedt und dem azv Südholstein aufgeteilt. Die beiden Auftraggeber haben die einzelnen Maßnahmen zeitlich aufeinander abgestimmt.