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Das Ende einer Ära: Lutz Altenwerth verlässt die SEG
Verbandsvorsteher geht nach elf Jahren in Ruhestand


(Hetlingen, 30. Juli 2015).

Es ist seine letzte Verbandsversammlung in Glückstadt: Nach elf Jahren als Verbandsvorsteher gibt Lutz Altenwerth heute die Verantwortung für die Geschicke der Stadtentwässerung Glückstadt (SEG) ab. Sein Nachfolger bzw. seine Nachfolgerin wird auf der heutigen Verbandsversammlung gewählt und übernimmt zum ersten August den Posten des Verbandsvorstehers.

Zum Abschied erinnert Altenwerth an die wichtigsten Bauvorhaben, Beschlüsse und Erfolge der vergangenen Jahre, etwa an den Neubau der Kläranlage, die Einführung der Grundgebühr oder die zahlreichen, oft mehrjährigen Kanal- und Straßenbaumaßnahmen. „Nach wie vor bin ich davon begeistert, wie die Stadt, die Stadtwerke und der AZV von Anfang an vertrauensvoll und effizient zusammengearbeitet haben. Dies hat den Glückstädtern viel Geld gespart und eine gute Infrastruktur beschert. Die SEG ist gut aufgestellt, so dass der eingeschlagene Weg fortgesetzt werden kann“, so Altenwerth. Im Jahr 2003 hatten der Abwasser-Zweckverband (AZV) Pinneberg und die Stadt Glückstadt gemeinsam die SEG gegründet.

Erstmals verzeichnet die SEG im Jahr 2014 einen leichten Verlust. Unterm Strich steht ein Minus von 38.000 Euro. Der Verlust ist in der Niederschlagswassersparte der SEG entstanden: „Die Sanierungen im Regenwassernetz haben im letzten Jahr höhere Kosten verursacht als geplant“, so Altenwerth. Hinzu komme, dass die Gebührenrückstellung im Bereich Niederschlagswasserentsorgung aufgebraucht sei und daher nicht wie in der Vergangenheit zum Ausgleich herangezogen werden konnte. „Die Entwicklung war schon 2014 absehbar. Wir haben daher bereits zum Jahreswechsel 2015 die Niederschlagswassergebühr auf 64 Cent pro Quadratmeter erhöht“, so Altenwerth. In den kommenden Jahren werde nun eine neue Gebührenausgleichsrückstellung aufgebaut, über die der Verlust schrittweise abgetragen werden könne: „Ich gehe davon aus, dass die SEG spätestens 2017 wieder mit einem positiven Jahresergebnis abschließen wird“.

Wie geplant sollen im laufenden Jahr Investitionen von insgesamt rund 3,5 Millionen Euro getätigt werden. Mit circa 3,4 Millionen wird der Großteil davon für die Sanierung des Glückstädter Kanalnetzes verwendet. Bis 2028 soll das gesamte Schmutzwasser- und Regenwassernetz für insgesamt rund 34 Millionen Euro saniert werden. Neben den laufenden Bauvorhaben in der Innenstadt, in der Nordmarksiedlung und im Bereich Janssenweg werden zurzeit die Sanierungsmaßnahmen für den kommenden, vierten Bauabschnitt in der Nordmarksiedlung und die Erneuerung der Schmutz- und Niederschlagswasserkanalisation am Kommandantengraben geplant. Die Bauarbeiten sollen dort im kommenden Jahr beginnen.

Positiv hervorzuheben ist das Reinigungsergebnis des Klärwerks: Mit rund 900.000 Kubikmetern gereinigten Wassers lag die Wassermenge 2014 im Klärwerk Glückstadt im Mittel der letzten Jahre. Über 95 Prozent des Stickstoffs und nahezu 100 Prozent des im Abwasser enthaltenen Phosphors konnten im Klärwerk abgebaut werden. „Für die Zukunft stellt sich die Frage nach dem Phosphorrecycling und dem möglichen Bau einer vierten Reinigungsstufe. Das sind aber bundesweite Diskussionen, die nicht nur die SEG betreffen“, so Altenwerth. „Meinem Nachfolger wird es auf jeden Fall nicht langweilig werden. Die SEG wird auch unter neuer Führung ihren erfolgreichen Weg weitergehen, ich wünsche allen Beteiligten ein gutes Gelingen!“