„Erste Abwasserprobe“ / Neue Kläranlage Helgoland offiziell eröffnet
Saubere Leistung: Die neue Kläranlage auf Helgoland macht ihre Arbeit richtig gut. Davon überzeugten sich am Donnerstag Elfi Heesch, Landrätin des Kreises Pinneberg und Jörg Singer, Bürgermeister der Inselgemeinde Helgoland, gemeinsam mit Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des Abwasser-Zweckverbands (AZV) Südholstein. Mit Gästen aus an der Baumaßnahme beteiligten Unternehmen und einer symbolischen „ersten Abwasserprobe“ ist der Neubau jetzt offiziell eingeweiht.
Die Besucher konnten sich bei einem kleinen Rundgang überzeugen: Die moderne Technik und ein neues Reinigungsverfahren gewährleisten eine hochwertige Klärung des Abwassers, bevor es in die Nordsee eingeleitet wird – zum Vorteil der Inselbewohner*innen, der Tourist*innen und des maritimen Ökosystems rund um Helgoland. Als letzter Bestandteil ist im ersten Halbjahr 2021 eine neue Klärschlammbehandlungsanlage errichtet worden, welche die Ende 2020 fertiggestellten Abwasserreinigungsanlagen ergänzt. Der dort entwässerte Klärschlamm wird per Schiff abgefahren und an Land verwertet.
In der neuen Kläranlage kommt das sogenannte SBR-Verfahren für die biologische Reinigung des Abwassers zum Einsatz: Im Sequencing-Batch-Reaktor laufen verschiedene Phasen nacheinander ab, damit organische Schmutzstoffe aus dem Abwasser entfernt werden. Das geschieht mit Hilfe von Milliarden Mikroorganismen, die in den Becken optimale Bedingungen vorfinden und das Abwasser quasi sauberfressen. Die Abwasserreinigung in Phasen ist bestens für die Insel geeignet: Im Sommer fällt aufgrund des Tourismus‘ viel Abwasser an, im Winter weniger – dann läuft die „Waschmaschine“ einfach nicht so oft. Die bisherigen Analysen deuten auf eine sehr gute Reinigungsleistung hin: Die im Abwasser enthaltenen Phosphate, Stickstoffverbindungen und organischen Verschmutzungen werden zu rund 95 Prozent entfernt.
Die rund 30-monatige Bauzeit war von zahlreichen Herausforderungen geprägt – von der logistisch anspruchsvollen Insellage über eine aufwändige Kampfmittelräumung bis hin zur Corona-Pandemie. Die alte Kläranlage musste ersetzt werden, weil sie zuletzt schlechte Reinigungsergebnisse aufwies. Insbesondere bei der Stickstoffentfernung zeigt die neue Anlage nun deutlich bessere Ergebnisse, die den heutigen Anforderungen vollständig gerecht werden.
Der AZV Südholstein hat im Jahr 2014 die Verantwortung für die Abwasserentsorgung auf Helgoland übernommen. Vor Ort arbeitet der Verband dafür mit der Inselentsorgungsfirma Karl Meyer zusammen. An der Baumaßnahme beteiligt waren unter anderem in der Planung die Aqua Consult Ingenieur GmbH, in der Sicherheits- und Gesundheitsschutzkoordination die Losch & Partner Ingenieurgesellschaft mbH, bei der Hoch- und Tiefbauausführung die HC Hagemann GmbH & Co. KG sowie für die technische Ausstattung die Bremer Pro Aqua Wasser- und Abwassertechnik GmbH und die BN Automation AG. Die Kampfmittelräumung hat die Schwalbe Baugesellschaft mbH & Co. KG durchgeführt.
Bildunterschriften (Quelle: AZV Südholstein):
Bild 1: Landrätin Elfi Heesch, Bürgermeister Jörg Singer und Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein (von rechts nach links), zeigen eine Probe des gereinigten Abwassers – so kann es bedenkenlos in die Nordsee!
Bild 2: Blick über die neuen Klärbecken auf die Insel Helgoland: In zwei SBR-Behältern wird das Abwasser chargenweise in nacheinander verlaufenden Reinigungsstufen geklärt.
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Landrätin Elfi Heesch, Bürgermeister Jörg Singer und Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein (von rechts nach links), zeigen eine Probe des gereinigten Abwassers – so kann es bedenkenlos in die Nordsee! (© AZV Südholstein)
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Blick über die neuen Klärbecken auf die Insel Helgoland: In zwei SBR-Behältern wird das Abwasser chargenweise in nacheinander verlaufenden Reinigungsstufen geklärt. (© AZV Südholstein)
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