30.01.2025: Kläranlage Hetlingen: Sonne trägt zur Energieneutralität bei
Der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein hat zum Jahreswechsel eine neue Photovoltaikanlage in Betrieb genommen. Sie steht an den Nachklärbecken der Kläranlage Hetlingen auf Randflächen, die nicht für die Abwasserreinigung genutzt werden. Die Module sind ein weiterer Schritt auf dem Weg zur Energieneutralität, die nun auch die EU-Kommunalabwasserrichtlinie vorgibt.
Die erwartete Stromerzeugung der neuen PV-Anlage beträgt durchschnittlich 240.000 Kilowattstunden pro Jahr. Der Strom fließt direkt in den Betrieb der Abwasserreinigungsanlagen. Investiert wurden rund 580.000 Euro. Mit den 656 Solarmodulen wird der Verband – bezogen auf den deutschen Strommix 2024 – pro Jahr etwa 140 Tonnen an klimaschädlichem Kohlendioxidausstoß einsparen. Eine weitere Photovoltaikanlage, fast doppelt so groß wie die aktuelle Neuanschaffung, ist in Planung und soll auf der Umwallung des Kläranlagengeländes stehen.
Schon jetzt erzeugt der AZV Südholstein mehr als 90 Prozent des Stroms sowie die gesamte Wärme für den Betrieb der Kläranlage aus erneuerbaren Quellen. Damit liegt der Verband bereits deutlich über dem Zwischenziel von mindestens 70 Prozent bis zum Jahr 2040, das die 2024 verabschiedete EU-Kommunalabwasserrichtlinie vorgibt. Die Nutzung selbst produzierter Energie aus erneuerbaren Quellen ist für Abwasserentsorger demnach nicht nur wirtschaftlich sinnvoll, sondern künftig auch Pflicht: Ab 2045 soll die Abwasserbranche zu 100 Prozent energieneutral arbeiten, bis dahin gibt es gestaffelte Zwischenziele.
Seit den 1990er Jahren produziert der AZV Südholstein Energie aus Klärgas, das in vier großen Faulbehältern aus Klärschlamm gewonnen und im betriebseigenen Blockheizkraftwerk zu Strom und Wärme umgewandelt wird. Zudem gibt es zwei kleinere Photovoltaikanlagen auf Dächern von Betriebsgebäuden.
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