Downloads zum Thema

Mädchen erobern das Klärwerk Hetlingen
Schülerinnen lernen am „Girls’ Day“ technische Berufe kennen


(Hetlingen, 27. März 2014).

Im Klärwerk Hetlingen erkunden am heutigen „Girls’ Day“ zwölf Schülerinnen „typische Männerberufe“. Die Mädchen im Alter von 10 bis 16 Jahren werden mit passender Arbeitskleidung ausgestattet und in Kleingruppen von Auszubildenden, Mitarbeitern und Ausbildern des azv Südholstein betreut und angeleitet. Dabei lernen sie die vier Berufe kennen, in denen das Kommunalunternehmen regelmäßig Nachwuchskräfte ausbildet: Elektroniker für Betriebstechnik, Industriemechaniker, Fachkraft für Abwassertechnik  und Fachkraft für Lagerlogistik.

Am Girls‘ Day sollen die Schülerinnen nicht nur anderen über die Schulter schauen, sondern auch selbst verschiedene Tätigkeiten ausprobieren. In den Werkstätten arbeiten die Mädchen mit Metall, schweißen und löten. Natürlich geht es im Klärwerk auch ums Wasser: Am Mikroskop analysieren die Schülerinnen Abwasserproben. Welche logistischen Arbeiten erforderlich sind, damit der Klärwerksbetrieb funktioniert, erfahren sie im Magazin. Das Prinzip, die Mädchen aktiv am Arbeitsgeschehen teilhaben zu lassen, kommt gut an: Die Plätze für die zehnte Auflage des Mädchenzukunftstages beim azv Südholstein waren auch in diesem Jahr wieder schnell vergeben. Die Schülerinnen kommen aus Elmshorn, Haseldorf, Schenefeld, Uetersen, Borstel-Hohenraden und Hamburg.

„Nur, wer seine Möglichkeiten kennt, kann auch den passenden Beruf für sich finden. Oft kommen Mädchen erst durch den Girls‘ Day auf die Idee, einen technischen Beruf in die Berufswahl mit einzubeziehen“, sagt Ute Hagmaier, Referentin für Umwelt und Bildung beim azv Südholstein. Am Girls‘ Day haben Schülerinnen die Chance, erste Kontakte zur Berufswelt zu knüpfen: Sie erhalten erste Einblicke in den Arbeitsalltag und können besser einschätzen, was für einen erfolgreichen Berufsstart notwendig ist. „Gute Arbeit im technischen und naturwissenschaftlichen Bereich ist keine Frage des Geschlechts. Wichtiger ist, dass man sich für die Tätigkeiten interessiert und Geschick beweist“, so Mirko Berlinski, Ausbilder im Bereich Maschinentechnik beim azv Südholstein.

Auch der azv profitiert vom „Girls‘ Day“: Das Hetlinger Umweltunternehmen ist stets an geeigneten, qualifizierten Nachwuchskräften interessiert. „Viele unserer Auszubildenden haben das Unternehmen über eine Praktikum oder im Rahmen einer Betriebsbesichtigung für Schüler kennengelernt“, berichtet Hagmaier. Etwa ein Drittel der Mitarbeiter im gesamten Unternehmen und die Hälfte der Mitglieder der Geschäftsleitung sind Frauen. Wie bei vielen Unternehmen ist allerdings auch beim azv Südholstein der Frauenanteil in der Verwaltung höher als in den technisch orientierten Geschäftsbereichen.

Am bundesweiten Girls‘ Day sollen sich Mädchen über die ganze Bandbreite der Berufsmöglichkeiten informieren, um sich gegebenenfalls auch jenseits traditioneller Rollenbilder für einen Beruf zu entscheiden. Im Jahr 2013 nutzten rund 109.000 Mädchen das Angebot, am Mädchenzukunftstag technische und naturwissenschaftliche Berufe kennenzulernen. Der „Girls‘ Day“ wird vom Kompetenzzentrum Technik-Diversity-Chancengleichheit e.V. in Bielefeld koordiniert.