Downloads zum Thema

Stadtentwässerung gegen vermeidbare Verunreinigungen des Abwassers
Verbandsversammlung beschließt Wirtschaftsplan – Gebühren sinken


(Glückstadt, 11. Dezember 2018).

Die Stadtentwässerung Glückstadt (SEG) bezieht Position gegen Mikroplastik und Medikamentenreste im Abwasser: Bei der heutigen Verbandsversammlung unterzeichnen die Mitglieder eine Resolution gegen vermeidbare Verunreinigungen. Außerdem verabschieden die Verbandsvertreter auf der Sitzung im Rathaus den Wirtschaftsplan für 2019. Vorgesehen sind Investitionen und Kosten in einer Gesamthöhe von knapp 7 Millionen Euro. Die Abwassergebühren sinken: Die Entsorgung eines Kubikmeters Schmutzwassers kostet künftig 2,45 Euro, für Niederschlagswasser sind ab Januar 0,59 Euro pro Quadratmeter versiegelter Fläche zu bezahlen – eine Verringerung um jeweils 8 Cent. Die Grundgebühren bleiben gleich.

Die Resolution der SEG, wortgleich auch vom benachbarten Abwasser-Zweckverband Südholstein verabschiedet, wird in der kommenden Zeit an politische Akteure im Umfeld des Verbandes weitergegeben. Sie enthält die Forderung nach einem aktiven Einsatz für ein Mikroplastikverbot in Kosmetika und nachhaltigeren Strategien bei Herstellung und Gebrauch von Medikamenten. Außerdem appelliert die SEG an die Bürgerinnen und Bürger, das Wasser nicht unnötig zu belasten.

Aus Haushalten, Betrieben oder medizinischen Einrichtungen gelangen täglich viele Schad- und Spurenstoffe ins Abwasser, obwohl dies teils ganz einfach zu verhindern wäre – etwa durch Verwendung von Produkten ohne Mikroplastik und durch die richtige Entsorgung von Kunst-stoffprodukten und Medikamenten. „Plastikteilchen und Medikamentenreste, die mit dem Abwasser in Kläranlagen und von dort in die Gewässer geraten, können sich in der Umwelt fatal auswirken. Trotz modernster Technik können nicht alle Stoffe aus dem Abwasser entfernt werden. Besser, sie gelangen gar nicht erst hinein!“, so Christine Mesek, Verbandsvorsteherin der SEG.

Das Kanalsanierungsprogramm für Glückstadt geht auch 2019 weiter. Zu den größten Baumaßnahmen zählt die Erneuerung von je 300 Metern der Schmutz- und Niederschlagswasserkanäle in der Flensburger Straße zwischen Königsberger Straße und Am Neuendeich. Hierfür sind knapp 1,2 Millionen Euro eingeplant. Für rund 585.000 Euro werden Kanäle in der Namenlosestraße und im Dovenfleth auf Vordermann gebracht. In der Namenlosestraße sind rund 285 Meter Schmutzwasser- und rund 140 Meter Niederschlagswasserkanal zu sanieren, zudem wird der Niederschlagswasserkanal um rund 145 Meter verlängert. Das Projekt wird gemeinsam mit den Stadtwerken und der Stadt Glückstadt durchgeführt.

Fortgeführt werden soll im kommenden Jahr die Sanierung der Druckrohrleitung, in der Schmutzwasser durch die Stadt zur Kläranlage Glückstadt befördert wird. Nachdem 2018 ein Teilstück vom Pumpwerk Königsberger Straße bis zur Einmündung zur Flensburger Straße in geschlossener Bauweise saniert wurde, soll 2019 das Teilstück in der Flensburger Straße bis Am Neuendeich in offener Bauweise folgen. Vorgesehen sind dafür rund 411.000 Euro.

Zu den größten Projekten zählt weiterhin auch die Kanalsanierung in der Nordmarksiedlung: Im fünften Bauabschnitt werden auf rund 640 Metern die Schmutz- und Regenwasserkanäle sowie Hausanschlüsse im Amselweg, Finkenweg, Möwenweg und im westlichen Teil der Nordmarkstraße saniert. Auch diese Maßnahme hat sich aufgrund fehlender wirtschaftlicher Angebote und aufgrund notwendiger Planungsänderungen verzögert, eingeplant sind rund 335.000 Euro. Der sechste Bauabschnitt umfasst die Sanierung und Reparatur von rund 2.000 Metern der Schmutzwasserkanäle und rund 500 Metern der Niederschlagswasserkanäle in diversen Straßen. Eingeplant sind rund 615.000 Euro.

In der Jahnstraße wird zwischen Stettiner Straße und Am Neuendeich an der Schmutzwasserleitung gearbeitet. Eine weitere Maßnahme ist die Sanierung von Hausanschlüssen an der B431 in der Christian-IV-Straße und der Stadtstraße, die ebenfalls aufgrund fehlender wirtschaftlicher Angebote verschoben werden musste.

Für die Umland-Transportleitung, die Abwasser aus den SEG-Mitgliedsgemeinden Blomesche Wildnis, Engelbrechtsche Wildnis, Herzhorn und Kollmar zur Kläranlage Glückstadt befördert und seit 2018 von der SEG betreut wird, stehen ein Konzept zur Optimierung und die Sanierung eines Pumpwerks mit 211.000 Euro im Plan. Hinzu kommt die routinemäßige Instandhaltung.

In der Kläranlage Glückstadt soll im kommenden Jahr die Zwischenspeicherkapazität erweitert werden. Für einen neuen Speicherbehälter sind rund 728.000 Euro eingeplant. Zudem wird eine Rechenanlage für 74.000 Euro erneuert, da eine der beiden Anlagen die Verschleißgrenze erreicht hat.