Abwasserreinigung und Klimaschutz

Saubere Gewässer sind lebenswichtig für Mensch und Natur. Eine sichere Abwasserentsorgung ist somit unverzichtbar, benötigt aber auch viel Energie. In Deutschland trägt die Abwasserreinigung im Schnitt mit 20 Prozent zu den kommunalen Energiekosten bei. Wird diese Energie aus fossilen Brennstoffen gewonnen, werden dabei große Mengen klimaschädlicher Gase wie Kohlendioxid (CO2) oder Methan freigesetzt. Zwischen Abwasserreinigung, Energie und Klimaschutz besteht also ein unmittelbarer Zusammenhang.

Unser Energie- und Klimakonzept

Wir haben daher beschlossen zu handeln und im Jahr 2011 ein eigenes Energie- und Klimakonzept entwickelt. Im Kern geht es dabei um die Verbesserung der Energieeffizienz sowie um die Verringerung des Gesamtenergieverbrauchs unserer Anlagen. Auch der Einsatz erneuerbarer Energien spielt eine wichtige Rolle.

Unseren Einsatz für den Klimaschutz verstehen wir als Teil unserer Verantwortung im Sinne der Daseinsvorsorge. Der sorgfältige Umgang mit Gebührengeldern und die Schonung natürlicher Ressourcen müssen kein Widerspruch sein: Viele Klimaschutzmaßnahmen führen auf lange Sicht sogar zu Kosteneinsparungen. Mit der Umsetzung des Energie- und Klimakonzeptes schonen wir langfristig die Finanzhaushalte unserer Mitgliedsgemeinden und leisten einen wichtigen Beitrag zum kommunalen Klimaschutz.

Auf dem Weg zum CO2-neutralen Klärwerk

Unser ehrgeiziges Ziel: Bis 2050 soll die Energieversorgung des Klärwerks Hetlingen und der wichtigsten Anlagen im Kanalnetz CO2-neutral sein. Dafür sind sowohl technische Neuerungen als auch zum Teil umfassende Änderungen der betrieblichen Abläufe erforderlich.

Um die Akzeptanz des Projekts sicherzustellen, wurde das Energie- und Klimakonzept unter intensiver Beteiligung der Mitarbeitenden des AZV entwickelt. Bei einem Ideenwettbewerb konnten sich alle Mitarbeitenden einbringen, es gab einen Aktionstag zum Klimaschutz und sogar ein eigenes Klimakino.

Mit Unterstützung der Universität Flensburg wurde zunächst eine Machbarkeitsstudie erstellt. Inzwischen ist daraus ein umfassender Maßnahmenkatalog entstanden, der bis 2050 schrittweise umgesetzt wird.

Die Machbarkeitsstudie für das Energie- und Klimakonzept des AZV Südholstein wurde auf Initiative des Ministeriums für Energiewende, Landwirtschaft, Umwelt und ländliche Räume (MELUR) des Landes Schleswig-Holstein durch den europäischen Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER) gefördert.

Internetseite der Europäischen Kommission "Landwirtschaft und ländliche Entwicklung"