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„AQUA-AGENTEN-Profis“: Schüler am Lehrerpult
Schüleraktion über den Schutz des Wassers zum Weltumwelttag


(Hetlingen, 05. Juni 2018).

Bepackt mit Arbeitsmaterial, pädagogischen Modellen und Wissen betreten sie die Räume der 4. Klassen in der Grundschule Birkenallee. Aber sie sind nicht etwa Lehrer: Neun Fünftklässler der Gemeinschaftsschule Am Himmelsbarg aus Moorrege stehen am Montagmorgen ganz vorn an den Lehrerpulten. Sie haben am Schülerprojekt „AQUA-AGENTEN“ teilgenommen und geben ihre Erfahrungen nun als „Profis“ an die jüngeren Schüler weiter. Zur Vorbereitung haben sie am Donnerstag das Klärwerk Hetlingen besucht und dabei viel über die Ressource Wasser gelernt. 

Um den Schutz des Wassers drehen sich die Unterrichtseinheiten, die die Fünftklässler, mit Unterstützung ihrer Fachlehrer, gekonnt präsentieren. Im Klärwerk haben sie erlebt, warum kein Müll und keine gefährlichen Flüssigkeiten in die Toilette gelangen dürfen. Schließlich fließt das Abwasser von der Toilette in den Kanal, vom Kanal ins Klärwerk und vom Klärwerk in die Elbe. Nun diskutieren sie mit den Grundschülern: Warum geht trotzdem viel Abfall ins Abwasser? Zusammen denken sich die Kinder Geschichten aus: Von der Oma, die sich erbrechen musste und dabei ihr Gebiss verloren hat. Oder vom Vater, der mit dem Handy im Badezimmer war und das Gerät nicht fest genug in der Hand hatte. Beides landet im Kanal und taucht im Klärwerk wieder auf.

Viel Abfall geht aber auch aus Unwissenheit oder Bequemlichkeit durch den Abfluss und kann selbst im Klärwerk nur schwer aus dem Wasser entfernt werden. Von den „Profis“ bekommen die jüngeren Schüler den Auftrag, gemeinsam Poster zu gestalten. Darauf sollen alle sehen, was nicht in die Toilette darf! Fleißig zeichnen die Nachwuchs-Agenten Wattestäbchen und Feuchttücher, aber auch Medikamente, Öl oder Farbreste. In welchen Abfalleimer die Dinge stattdessen gehören, schreiben sie dazu. Die Plakate wollen sie später im Pausenraum der Grundschule aufhängen.

Die Fünftklässler bauen eine Modelltoilette auf, in der zahlreiche Gegenstände versteckt sind. Dazu gehören verschiedene Müllbehälter. Nun darf jeder etwas aus der Toilette holen und muss entscheiden, wohin es gehört. Toilettenpapier? Kann in der Modelltoilette bleiben. Plastik? Gehört in die gelbe Tonne. Feuchttücher und Katzenstreu? Müssen dringend in den Restmüll.

„Es ist faszinierend, zu sehen, wie sich die Schüler auf Augenhöhe austauschen und wie konzentriert die jüngeren Kinder dem Unterricht folgen. Die älteren Schüler geben ihr Wissen in eigenen Worten wieder und vermitteln den Kleinen das Thema damit sehr lebensnah. Und die ‚Profis‘ gewinnen dabei eine Menge Selbstvertrauen“, sagt Timo Knittler, Lehrer an der Gemeinschaftsschule Am Himmelsbarg und bei der Aktion aktiv mit dabei. Organisiert wurde die Schüleraktion von der Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg und dem Abwasser-Zweckverband Südholstein, beide Träger des Modellprojekts „AQUA-AGENTEN in Südholstein“.

„Wir haben nur eine Erde – deshalb: Ressourcen schützen!“
So lautet das Motto zum diesjährigen Internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni.
Im Rahmen des Projekts AQUA-AGENTEN sind rund um den Aktionstag Schülerinnen und Schüler im Sondereinsatz, um ihr Wissen zur Ressource Wasser zu vertiefen und in der Region weiterzugeben.

Weitere Aktionen:

  • bereits geschehen: 31. Mai 2018 „AQUA-AGENTEN-Profis“ besuchen das Klärwerk Hetlingen
  • aktuell: 4. Juni 2018, Grundschüler lernen von „AQUA-AGENTEN-Profis“
  • 8. Juni 2018, 9-11 Uhr, Elbmarschenhaus, Hauptstraße 26, 25489 Haseldorf: AQUA-AGENTEN-Klimafolgentag für eine DAZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache)

Das Bildungsprojekt AQUA-AGENTEN ermöglicht es Kindern der Klassenstufen 3 bis 6, auf kreative Weise die Bedeutung von Wasser für Mensch, Natur und Wirtschaft zu entdecken. Der Kreis Pinneberg als Projektträger und der AZV Südholstein setzen das Modellprojekt „AQUA-AGENTEN in Südholstein“ seit März 2017 gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Region um. Das Gesamtprojekt AQUA-AGENTEN ist eine Initiative der Umweltstiftung Michael Otto, gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.