AZV Südholstein: mehr Nachhaltigkeit auf den Arbeits- und Dienstwegen
Der Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein gestaltet die Arbeits- und Dienstwege künftig nachhaltiger. Vielfältige Anregungen dafür hat der Verband durch die Teilnahme am Förderprojekt „mobil gewinnt“ des Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gewonnen. Unter dem Motto „AZV – kommt gut an!“ wurden von September 2020 bis März 2022 zahlreiche Ideen für mehr Ressourcenschonung auf den täglichen Wegen entwickelt und Mitarbeitende zum Umdenken motiviert.
„Wissen ist der erste Schritt zur Veränderung. Mit dem Projekt haben wir eine nachhaltigere Fortbewegung mit ihren finanziellen, gesundheitlichen und ökologischen Vorteilen in den Fokus gerückt“, so Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des AZV Südholstein.
Für die Mitarbeitenden wurden Vorträge, Infos und Aktionstage angeboten. Dabei konnten unter anderem Pedelecs und E-Autos ausprobiert werden. Es gab Tipps für den Arbeitsweg per Rad, zu Fahrgemeinschaften, Elektromobilität und – wenn sich der Verbrennungsmotor nicht vermeiden lässt – sparsamem Autofahren.
Erleichterte Nutzung von Fahrrädern und E-Autos
Um Arbeitswege per Fahrrad so komfortabel wie möglich zu gestalten, konnten dank der Förderung einige Anschaffungen gemacht werden. Dazu gehören der Bau einer modernen und sicheren Radabstellanlage mit überdachten Stellplätzen, Lademöglichkeiten für E-Bikes und Schließfächern sowie eine Fahrrad-Reparaturstation zur Selbsthilfe. Zudem ist für die Mitarbeitenden ein Fahrradleasing-Programm im Angebot, das bereits eine rege Nachfrage verzeichnet. Zur Motivation nimmt der AZV bereits seit Jahren mit einem eigenen Team an der Aktion „Stadtradeln“ teil, geplant auch in diesem Jahr. Drei AZV-Pedelecs können für Dienstwege genutzt werden und lassen sich über eine Onlineplattform auch für den Arbeitsweg von Mitarbeitenden buchen.
Für die drei neuen E-PKW des AZV sowie für Elektroautos von Mitarbeitenden, Verbandsmitgliedern und Besuchern gibt es inzwischen Ladestationen im Klärwerk Hetlingen, die größtenteils mit selbst erzeugtem, regenerativen Strom aus Klärgas und Photovoltaikanlagen gespeist werden.
Daten als Grundlage zur Optimierung
Projektbegleitend wurden zwei Studien durchgeführt, um Daten zur Fortbewegung beim AZV zu erheben und Verbesserungspotenzial aufdecken zu können. In einer Befragung der Mitarbeitenden wurden die aktuelle Arbeitswegesituation und die Veränderungsbereitschaft ermittelt. Dabei stellte sich heraus, dass zwar die meisten mit dem PKW zur Arbeit fahren – aufgrund der Randlage des AZV-Standorts außerhalb von Hetlingen nicht verwunderlich – aber bis zu 50 Prozent der Befragten grundsätzlich offen für Fahrgemeinschaften, mehr Radfahrten oder die Nutzung öffentlicher Verkehrsmittel sind. In einer Machbarkeitsstudie zur Vermeidung von Wegen wurden Dienstwege analysiert und Simulationen erstellt, um die Fahrten zwischen den verschiedenen Standorten des AZV – Kläranlagen und Pumpwerken – effizienter gestalten zu können.
Kontinuierlicher Prozess hin zu nachhaltiger Mobilität
Der AZV Südholstein betrachtet das nachhaltige betriebliche Mobilitätsmanagement als dauerhaften Prozess: Die umgesetzten Maßnahmen sollen immer wieder auf Wirksamkeit überprüft werden, um nachzusteuern oder neue Ideen auf den Weg zu bringen. Wissen und Erfahrungen aus dem Förderprojekt wird der AZV auch seinen Mitgliedern und kommunalen Partnern in verschiedenen Kontexten zur Verfügung stellen. Das Budget für das Förderprojekt beim AZV Südholstein liegt bei rund einer halben Million Euro. Davon werden 80 Prozent über das Projekt „mobil gewinnt“ vom Bundesministeriums für Digitales und Verkehr (BMDV) gefördert.
Der AZV Südholstein, Abwasserentsorger für den Kreis Pinneberg und Umgebung, engagiert sich als Umweltunternehmen seit langem für nachhaltiges Handeln und richtet sich an den Grundsätzen der Ressourcenschonung, des ganzheitlichen Gewässerschutzes und der Energieeffizienz aus. Nachhaltigkeit ist im Leitbild des Verbands festgeschrieben und ein grundlegender Teil seiner Zukunftsstrategie für alle Tätigkeitsbereiche. Ein Ziel ist der CO2-neutrale Betrieb der Kanalnetze und Kläranlagen. Das Mobilitätsprojekt ist ein weiterer wichtiger Baustein, um einen schonenden Umgang mit den Ressourcen in den Alltag zu integrieren.
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Aktionstag zum Projektabschluss im Frühjahr 2022: AZV-Mitarbeitende testen E-Fahrräder und E-Anhänger
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Bild 2: Service für Rad fahrende Beschäftigte: Fahrrad-Reparaturstation mit integrierter Luftpumpe und Werkzeugen
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Bild 3: Vorbildlich: Ladesäulen mit selbst erzeugtem „grünen“ Strom für E-PKW im Klärwerk Hetlingen
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