Endspurt: Kanalsanierung in Uetersen
Mitte Juli beginnen die Arbeiten am letzten Bauabschnitt des Sammlerkanals
Die Sanierung des Nebensammlers Nord geht in die letzte Runde: Ab 14. Juli saniert der azv Südholstein auf rund 1,3 Kilometern Länge den sechsten und damit letzten Bauabschnitt des großen Sammlerkanals. Die Sanierungsarbeiten inklusive der Instandsetzung der Schächte werden bis Jahresende andauern. Der Bauabschnitt beginnt in Uetersen am Bolzplatz im Weidenkamp und verläuft dann weiter Richtung Süden über den Esinger Steinweg, die Straße Am Eichholz, die Kleine Twiete und die Große Twiete bis zur Pinnau. Der azv Südholstein investiert circa 3,4 Millionen Euro in die Baumaßnahme.
Durch den im Querschnitt einen Meter hohen Kanal fließen bis zu 850 Liter Wasser pro Sekunde. Damit auch während der Arbeiten eine funktionierende Abwasserentsorgung sichergestellt ist, wird das Abwasser während der Sanierungsarbeiten durch eine extra aufgebaute, provisorische Leitung fließen. Diese verläuft weitgehend ebenerdig über öffentliche Verkehrs- und Grünflächen. In Kreuzungsbereichen wird die Ersatzleitung aufgeständert und auf Rohrstützen in etwa 4,80 Metern Höhe über den Bürgersteigen weitergeführt. „Der Autoverkehr wird von der provisorischen Leitung nicht beeinträchtigt. Nur während des jeweils etwa sechswöchigen Auf- und Abbaus der Leitung ist mit vorübergehenden Verkehrsbehinderungen oder Tagessperrungen zu rechnen“, sagt Hilmar Poschmann, Projektleiter beim azv. Umleitungen werden kurzfristig ausgeschildert. Auch die Baufahrzeuge können vorübergehend zu einem etwas erhöhten Verkehrsaufkommen führen. Der Zugang zu den umliegenden Grundstücken und Gewerbeflächen ist aber während der Arbeiten jederzeit gewährleistet.
Ab September folgen dann die Sanierungsarbeiten im so genannten grabenlosen Schlauchliner-verfahren: Ein Schlauch aus glasfaserverstärktem Kunststoff wird durch die vorhandenen Schächte in den Kanal eingezogen. Um die Standsicherheit und die Dichtigkeit der Rohre wieder herzustellen, wird der Schlauch anschließend mit Druckluft aufgeblasen und mittels UV-Licht ausgehärtet. Der Vorteil: Auf Erd- und Bodenaushubarbeiten kann weitgehend verzichtet werden. Allerdings erfordert das Schlauchlinerverfahren bestimmte Wetterbedingungen: „Wir müssen tagesaktuell entscheiden. Bei gutem Wetter werden wir auch mal bis in die Abendstunden bis ca. 20 Uhr arbeiten müssen“, so Poschmann.
Vor Beginn der Sanierungsarbeiten wird der Abwasserkanal gespült. Beim Öffnen der Schächte können dennoch vorübergehend Gerüche auftreten. „Am besten sollten die Anwohner uns gleich Bescheid geben, falls sie unangenehme Begleiterscheinungen bemerken. Dann können wir der Sache vor Ort auf den Grund gehen und die Ursache hoffentlich schnell beseitigen“, so Poschmann. Der azv ist unter der Telefonnummer 04103/964-0 rund um Uhr erreichbar. Die Anlieger wurden im Vorfeld über die Bauarbeiten informiert.
Die Baumaßnahme in Uetersen ist Teil eines größeren Sanierungsprojektes. Seit 2009 wird der Nebensammler Nord auf einer Strecke von insgesamt 7,5 Kilometern saniert. Der große Sammlerkanal leitet das Abwasser aus Elmshorn, Tornesch und Uetersen sowie aus Klein Nordende, Heidgraben und Moorrege zum Klärwerk Hetlingen. Insgesamt investiert der azv Südholstein rund 14 Millionen Euro in die Kanalsanierung.
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