Lehm, Steine und Wasser in einer neuen Sprache
AQUA-AGENTEN aus DAZ-Klasse erforschen Folgen des Klimawandels
Flussmodelle bauen und Regenwasser versickern lassen: Einen spannenden Tag als AQUA-AGENTEN erleben heute 16 Schülerinnen und Schüler aus Elmshorn im Haseldorfer Elbmarschenhaus. Im Rahmen des Aktionsangebots „Klimawandel und seine Folgen“ beschäftigen sie sich besonders mit den Themen Hochwasser und Starkregen. Besonders knifflig: Die Schülerinnen und Schüler der Jahrgangsstufen 5 bis 9 besuchen in der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule die Klasse für Deutsch als Zweitsprache (DAZ). Im Unterricht haben sie daher Wörterlisten erstellt, die künftig im Modellprojekt AQUA-AGENTEN zur Verfügung stehen.
In vier Gruppen sind die Schülerinnen und Schüler rund um das Elbmarschenhaus unterwegs und lösen knifflige Aufgaben: Zum Thema Hochwasser sammeln sie Naturmaterialien, formen verschiedene Flussläufe aus Lehm und versorgen diese mit Wasser aus einer Gießkanne. Ein auf der Wasseroberfläche platzierter Tischtennisball zeigt, wie sich Bewegung und Lauf des Wassers zwischen begradigten und natürlichen Flüssen unterscheiden. Eine größere Menge Wasser simuliert die Auswirkungen von Hochwasser auf Flüsse und umliegende Gebiete.
Wie Starkregen auf unterschiedlichen Flächen versickert, entdecken die AQUA-AGENTEN beim nächsten Experiment: Sie finden heraus, wie sich das Wasser auf Oberflächen wie Beton, Holz oder Gras verhält. Gemeinsam stellen die Kinder fest: Eine Fläche mit Gehwegplatten lässt das Wasser nicht durch. Ganz anders ein Rasen, bei dem das Wasser in den Boden geht. Die Folgerung: „Wir brauchen mehr grüne Wiesen!“
In der Schule haben sich die Mädchen und Jungen, die unter anderem aus Syrien, Polen, dem Irak, Albanien und Afghanistan stammen, schon vor dem Besuch im Elbmarschenhaus ausführlich mit dem Thema Wasser beschäftigt. Im Rahmen des Modellprojekts „AQUA-AGENTEN in Südholstein“ hat Schulleiterin Maren Schramm einen Lernkoffer bekommen. Der enthält spannend gestaltetes Lehrmaterial zu den Themenfeldern Wasserversorgung, Wasserentsorgung, Lebensraum Wasser und Gewässernutzung. Allerdings sind solche langen Wörter für die DAZ-Klasse besonders kompliziert. „Im DAZ-Unterricht haben wir nicht nur das Thema Wasser unter die Lupe genommen, sondern dazu auch eine Wörterliste aufgestellt: In ihren eigenen Worten haben die Schüler die Begriffe beschrieben, die sie im Projekt kennengelernt haben“, so Maren Schramm. Mit dieser Arbeit wollen die Kinder in Zukunft weiteren Schülern helfen: „Die Wörterlisten wollen wir auch anderen Schulen mit DAZ-Klassen für die Arbeit mit dem AQUA-AGENTEN-Koffer zur Verfügung stellen“, so Anja Vratny von der Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg. Sie hat die Schüleraktion gemeinsam mit dem Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein organisiert. Der Kreis Pinneberg und der AZV Südholstein sind Träger des Modellprojekts „AQUA-AGENTEN in Südholstein“. Den Besuch der Klasse im Elbmarschenhaus hat der Klimaschutzfonds Elmshorn ermöglicht, der als Kooperationspartner der AQUA-AGENTEN die Schulen in Elmshorn und den Umlandgemeinden unterstützt.
Zur Aktion und zum Projekt:
„Wir haben nur eine Erde – deshalb: Ressourcen schützen!“
So lautet das Motto zum diesjährigen Internationalen Tag der Umwelt am 5. Juni.
Im Rahmen des Projekts AQUA-AGENTEN sind rund um den Aktionstag Schülerinnen und Schüler im Sondereinsatz, um ihr Wissen zur Ressource Wasser zu vertiefen und in der Region weiterzugeben.
Weitere Aktionen der „AQUA-AGENTEN on Tour“ (bereits geschehen):
- 31. Mai 2018 „AQUA-AGENTEN-Profis“ besuchen das Klärwerk Hetlingen
- 4. Juni 2018, Grundschüler lernen von „AQUA-AGENTEN-Profis“
Das Bildungsprojekt AQUA-AGENTEN ermöglicht es Kindern der Klassenstufen 3 bis 6, auf kreative Weise die Bedeutung von Wasser für Mensch, Natur und Wirtschaft zu entdecken. Der Kreis Pinneberg als Projektträger und der AZV Südholstein setzen das Modellprojekt „AQUA-AGENTEN in Südholstein“ seit März 2017 gemeinsam mit weiteren Partnern aus der Region um. Das Gesamtprojekt AQUA-AGENTEN ist eine Initiative der Umweltstiftung Michael Otto, gefördert wird es von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.
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Der Tischtennisball veranschaulicht: In einem natürlich geformten Flusslauf fließt das Wasser langsamer. © AZV Südholstein
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Gruppenbild mit Wörterlisten. In der hinteren Reihe: Edelgard Heim vom Elbmarschenhaus (links), Ute Hagmaier vom AZV Südholstein (3. von rechts), Anja Vratny von der Leitstelle Klimaschutz des Kreises Pinneberg (2. von rechts), Schulleiterin Maren Schramm von der Anne-Frank-Gemeinschaftsschule. © AZV Südholstein
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Die von den Schülerinnen und Schülern erarbeiteten Wörterlisten. © AZV Südholstein
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