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Viele Erfolge und viele Herausforderungen für den AZV:


(Hetlingen, 29. Juni 2022).

Der Abwasser-Zweckverband Südholstein (AZV) zieht in seinem Jahresabschlussbericht für 2021 eine erfolgreiche Bilanz – trotz Corona-Pandemie und anderer Störfaktoren. In Zukunft werden mehr Aufgaben und Kosten für die Erhaltung der Qualität und eine zukunftssichere Abwasserreinigung auf ihn zukommen. Das wird Einfluss auf die Gebührengestaltung haben.

„Insgesamt sind wir zufrieden mit dem vergangenen Jahr“, sagt Christine Mesek, Verbandsvorsteherin des Abwasser-Zweckverbands Südholstein (AZV). „Der Jahresabschluss 2021 spiegelt einen stabilen Geschäftsverlauf wider. Erhöhten Aufwendungen, beispielsweise für Personalkosten aufgrund von Tarifsteigerungen, standen etwa höheren Gebühreneinnahmen aufgrund gestiegener Abwassermengen gegenüber. Zudem sind einige eingeplante Kosten geringer ausgefallen – beispielsweise konnten die Kosten für die Klärschlammverwertung durch die Erneuerung einer Entwässerungszentrifuge gesenkt werden.

Viel erreicht im vergangenen Jahr

Dank der umfangreichen Schutzmaßnahmen beim AZV habe es 2021 nur wenige Covid-19-Erkrankungen unter den fast 260 Beschäftigten gegeben. Trotz pandemiebedingter Zeit- und Lieferverzögerungen bei Materialien und Produkten sei es gelungen, die zahlreichen Bauvorhaben fast wie geplant fortzuführen, so Mesek. Im Kerngeschäft der Abwasserreinigung erreichten alle Klärwerke gute und stabile Prozessleistungen.

Der AZV hat im vergangenen Jahr seine Prozessoptimierung fortgesetzt und erfolgreich Zertifizierungen nach DIN ISO 9001 (Qualitätsmanagement) und 14001 (Umweltmanagement) erlangt, außerdem ist der Verband zum wiederholten Mal als Bildungseinrichtung für Nachhaltigkeit ausgezeichnet worden. Als Umweltunternehmen hat der Zweckverband zudem zahlreiche Maßnahmen und Investitionen für die Weiterentwicklung in diesem Bereich vorgenommen, ein großes Projekt für den Ausbau der nachhaltigen betrieblichen Mobilität ist dafür nur ein Beispiel.

Eine wichtige Veränderung in der Verbandsstruktur gibt es bezüglich des Zweckverbandes Stadtentwässerung Glückstadt (SEG): Hier hatte der AZV bereits vor Jahren die Verwaltung und Betriebsführung übernommen. Im Dezember letzten Jahres beschlossen die Stadt Glückstadt und die Glückstädter Umlandgemeinden Blomesche und Engelbrechtsche Wildnis, Herzhorn sowie Kollmar gemeinsam mit dem AZV die Auflösung der SEG und die vollständige Integration der bisherigen SEG-Aufgaben und -Netze in den AZV.

AZV Südholstein rechnet mit herausfordernden Zeiten

Der Jahresabschlussbericht 2021 macht aber auch deutlich, dass bei allen Erfolgen die kommenden Zeiten zahlreiche Herausforderungen bereithalten. So spielt wie bei vielen anderen Unternehmen die Gewinnung von Fachkräften eine wachsende Rolle. „Wir bieten attraktive und sichere Arbeitsplätze, doch der Wettbewerb auf dem Arbeitsmarkt hat sich weiter verschärft – darauf müssen wir reagieren, um weiterhin zuverlässig und hochwertig unsere Aufgaben erfüllen zu können“, sagt die Verbandsvorsteherin. Unverändert stehen hohe Investitionen in den Erhalt und Ausbau der Abwasserinfrastruktur an, gleichzeitig sorgen u.a. Inflation, steigende Zinsen, gestörte Lieferketten und der Ukraine-Krieg für erhöhte Kosten in den Bereichen Energie, Materialien und Rohstoffe.

Volker Hatje, Bürgermeister von Elmshorn und Vorsitzender der Verbandsversammlung des AZV Südholstein nennt weitere Beispiele potenzieller Kostentreiber: „Die stetige Verbesserung der IT-Sicherheit ist wichtig, weil die Gefahr von Cyberangriffen auf kritische Infrastrukturen wie den AZV ansteigt. Es müssen Maßnahmen getroffen werden, um die eigene Energieproduktion auszubauen, den Verbrauch weiter zu senken und so den Verband noch unabhängiger von externen Energielieferanten zu machen. Themen wie die Reduzierung von Spurenstoffen und Mikroplastik aus dem Abwasser treten in den Vordergrund - das wird erheblichen technologischen Aufwand mit sich bringen.“

Darüber hinaus wird der AZV, voraussichtlich bereits ab kommendem Jahr, die Verantwortung für weitere Ortsnetze der Verbandsmitglieder übernehmen. Trotz dabei nutzbarer Synergie-Effekte und der kontinuierlichen und intensiven Arbeit zur Erschließung von Kosteneinsparpotenzialen: Allein damit lassen sich die kommenden Herausforderungen nicht bewältigen. Hinzu kommt, dass die Reserven aus der Gebührenausgleichsrückstellung zur Stützung der aktuellen Gebührenhöhe für den Transport und die zentrale Reinigung des Abwassers in der Kläranlage Hetlingen praktisch aufgebraucht sind. Eine Anpassung der Gebühren ab dem kommenden Jahr wird sich somit nicht vermeiden lassen.

 

 


  • Eines der großen Bauprojekte des AZV: Die neue Anlage für mechanische Abwasserreinigung im Klärwerk Hetlingen

Bildnachweis: AZV Südholstein

    Eines der großen Bauprojekte des AZV: Die neue Anlage für mechanische Abwasserreinigung im Klärwerk Hetlingen Bildnachweis: AZV Südholstein
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