22.03.2024: Weltwassertag auf der Kläranlage Glückstadt: Seit 20 Jahren im Dienst für Stadt, Umland und Umwelt
Zum 20. Geburtstag gingen die Tore auf: In der Kläranlage Glückstadt nutzten am diesjährigen Weltwassertag drei Bürgermeister sowie zwei Schulklassen aus dem Glückstädter Schulverband die Gelegenheit, einmal hinter die Kulissen zu schauen.
Über 40 Schülerinnen und Schüler plus Begleitung aus der Schule am Deich in Kollmar und der Elbschule Glückstadt ließen sich zeigen, wie moderne Abwasserreinigung funktioniert. Auch der Glückstädter Bürgermeister Rolf Apfeld und seine Kollegen aus Herzhorn und Kollmar, Wolfgang Glißmann und Klaus Meinert, erhielten auf einer fachkundigen Führung interessante Einblicke. Die Kläranlage Glückstadt ging im März 2004 in Betrieb – eine moderne „Waschmaschine“ mit zwei Klärbecken. Hier werden pro Jahr fast eine Million Kubikmeter Abwasser von mehr als 10.000 Glückstädter*innen und Bürger*innen aus dem Umland zuverlässig gereinigt und in die Elbe geleitet.
Moderne SBR-Kläranlage behandelt das Schmutzwasser der gesamten Stadt
Im Jahr 2003 gründeten die Stadt Glückstadt, und der heutige Abwasser-Zweckverband (AZV) Südholstein den Zweckverband Stadtentwässerung Glückstadt (SEG), der im Januar 2022 in den AZV Südholstein integriert wurde. Das Ziel war es, die Abwasserbeseitigung für die Stadt und das Umland zu modernisieren und leistungsfähiger zu machen. Im Zuge dessen entstand im Sperforkenweg, während die alte Anlage noch in Betrieb war, eine neue Kläranlage. Sie ist als sogenannte SBR-Anlage konzipiert: In einem „Sequencing-Batch-Reactor“ läuft die biologische Abwasserreinigung in nur einem Becken in zeitlich nacheinander verlaufenden Phasen ab – deshalb vergleichbar mit einer Waschmaschine. In einer klassischen Durchlaufanlage wie zum Beispiel der AZV-Kläranlage Hetlingen finden die Phasen der biologischen Reinigung dagegen in verschiedenen Becken statt.
Vor dem Neubau der Kläranlage war Glückstadt in Sachen Abwasserentsorgung eine zweigeteilte Stadt: Die Stadtteile südlich des Rhins entwässerten in eine Industriekläranlage in der Stadtstraße, die Glückstädter nördlich des Rhins waren an die Vorgängerin der heutigen Kläranlage angeschlossen. Die damalige städtische Anlage hatte jedoch zunehmend Mühe, die vorgeschriebene Reinigungsqualität zu erreichen, außerdem geriet die Kapazität durch das Wachstum der Stadt an ihre Grenzen.
In den 20 Jahren seit Inbetriebnahme der Kläranlage hat sich auch im Kanalnetz einiges getan: Eine Trennung von kommunalem und industriellem Abwasser sorgte dafür, dass auch Glückstadt-Süd mit der modernen Anlage verbunden wurde. Viele Kanäle in der Stadt wurden erneuert oder saniert und auch auf der Kläranlage gab es immer wieder Optimierungen, um die Reinigung möglichst effektiv und ökonomisch zu leisten.
Erfahrenes Team kümmert sich um zuverlässige Abwasserentsorgung
Ein erfahrenes AZV-Team vor Ort kümmert sich darum, dass in und um Glückstadt buchstäblich alles gut abläuft und das Abwasser vorschriftsmäßig gereinigt wird. Einige der Mitarbeitenden waren bereits vor dem Neubau der Kläranlage in der Glückstädter Abwasserreinigung tätig. „Glückstadt ist eines unserer größten innerörtlichen Kanalnetze und verfügt über die zweitgrößte Kläranlage in unserem Verbandsgebiet“, sagt Verbandsvorsteherin Christine Mesek. „Als wichtiger Teil des AZV Südholstein sorgt die Anlage für eine zuverlässige und hochwertige Abwasserentsorgung. Damit leistet sie einen wichtigen Beitrag zum Schutz der Umwelt und Gewässer in Glückstadt und den Umlandgemeinden.“
Glückstadts Bürgermeister Rolf Apfeld ergänzt: „Die Zusammenarbeit zwischen dem AZV und Glückstadt ist zu beider Vorteil: Glückstadt hat einen starken Partner für die Zukunft, in der neue, strenge Regeln für die Abwasserbeseitigung anstehen; und für den AZV ist es ein Abrunden des Verbandsgebiets, um auch den ländlichen Raum hier gut zu bedienen.“
Über den Weltwassertag:
Der jährliche Weltwassertag am 22. März besteht seit 1993. Er wird von UN Water organisiert, einer Unterorganisation der Vereinten Nationen. Im Jahr 2024 steht der internationale Aktionstag unter dem Motto „Leveraging Water for Peace“ (Wasser für den Frieden nutzen). Der Weltwassertag soll das Bewusstsein der Öffentlichkeit auf weltweit relevante Themen rund um die Ressource Wasser lenken, zum Beispiel Wasserknappheit, die Folgen des Klimawandels oder mangelnde Sanitärversorgung.
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Lohnende Investition: 2003 begannen die Bauarbeiten für die neue Kläranlage.
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Die Anlage reinigt jährlich fast eine Million Kubikmeter Abwasser – im oberen Teil des Bildes sind Teile der alten Kläranlage zu sehen.
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Abwassermeister Thomas Mangels erklärt Schülerinnen und Schülern einer fünften Klasse, wie die Abwasserreinigung funktioniert.
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Auf der „Wasserwaschmaschine“: (v.l.n.r.) Glückstadts Bürgermeister Rolf Apfeld, Abwassermeister Thomas Mangels, Kollmars Bürgermeister Klaus Meinert, AZV-Verbandsvorsteherin Christine Mesek und Herzhorns Bürgermeister Wolfgang Glißmann.
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